Die Farbgene

 

» Farblexikon      » Farbrechner

 

Die Schreibweise des so genannten Farbgenotyps einer Katze mag auf den ersten Blick kompliziert und verwirrend wirken - sie ist aber lediglich die vereinfachte Formulierung dessen, welche Fellfarbgene eine Katze reinerbig oder mischerbig trägt. Dies ist insofern von Bedeutung, als dass nicht nur die im Phänotyp sichtbaren Gene an Nachkommen vererbt werden können, sondern ebenso die versteckt getragenen. Die Auseinandersetzung mit dem Farbgenotyp ist also unverzichtbar für all diejenigen, die sich mit Farbvererbung außeinander setzen wollen oder müssen (z.B. weil sie bestimmte Farbschläge züchten wollen).

Ein Beispiel: Den Phänotyp einer Katze mit dem Genotyp Aa BB CC Dd Ee dmdm ii Ll McMc oo ss titi ww wbwb bezeichnen wir schlichtweg als black tabby mackerel. Wir können dem Genotyp aber auch entnehmen, dass es sich hierbei um eine kurzhaarige Kätzin handelt, die das Langhaargen verdeckt trägt. Sie trägt ebenso das Gen für non-agouti, Verdünnung und Amber - daher ist anzunehmen, dass ein Elternteil eine Norwegische Waldkatze ist.

Bei unseren Deutsch Langhaarkatzen wird das Langhaargen (l) normalerweise nicht erwähnt, da dieses bei einer Langhaarkatze immer reinerbig vorhanden ist und daher nicht extra zu erwähnen ist. Die meisten DLH Besitzer lassen beim Farbgenotyp ihrer Katzen außerdem das Gen für Cinnamon (bl), Amber (e), Dilute modifier (Dm) und Wide Band (Wb) weg - der Grund dafür ist, dass es diese Gene kaum oder gar nicht bei der DLH gibt bzw. letzteres rein hypothetisch ist. Des weiteren werden auch oft dominate Gene nicht erwähnt, die nicht vom Tier getragen werden, da diese, misch- oder reinerbig, immer sichtbar im Phänotyp sind und daher offensichtlich nicht vorhanden sind (z.B. das Gen für Weiß, Rot, Ticked oder Silber - das Gen für Scheckungsweiß ist zwar auch dominant, doch sind die weißen Stellen im Fell nicht immer deutlich zu sehen).

Wäre unser black tabby mc. Mischling also eine DLH, könnten wir gekürzt schreiben: Aa CC Dd McMc ss.

 

 

ABCDDmEIMc (früher: Tm)ORfSSp (früher: Ts)Ti (früher: Ta)WWb   Lesehilfe   Beispiele

 



A (Agouti)

Das Agouti Gen produziert einen Stoff (Agouti Signaling Protein, ASiP), der vor allem die Bildung von Eumelaninen (schwarze Farbpigmente) hemmt, so dass stattdessen eingeschränkt Eumelanin (beige) bzw. Phäomelanin (orange-gelbes Farbigment) produziert wird.  ASiP ist nur in bestimmten Haarwachstumsphasen aktiv, weshalb das Haar einer nicht-roten Katze zwischen dem Tigermuster deutlich sichtbar gebändert ist. Bei nicht-roten Katzen ohne diese Genform wird die Produktion von Eumelanin nicht gehemmt, weswegen die betroffenen Tiere einfarbig scheinen. Da bei roten Katzen die Produktion von Eumelaninen an einer anderen Stelle blockiert wird, hat ASiP dort nahezu keine Wirkung: rote Katzen haben mit oder ohne Agouti Genform gebändertes Haar (d.h. abwechselnd blasses und kräftigeres Rot). Da ASiP die Produktion von Pigmenten allgemein leicht einschränkt, sind rote Katzen ohne die Agouti Genform im Schnitt weniger hell im Gesicht.

AA agouti
Aa agouti (trägt non-agouti)
aa non-agouti



B (Brown)

Das Brown Gen (Tyrosinase-related Protein 1 bzw. TYRP1) ist die Bauanleitung für einen Stoff, der die Eumelaninbildung stabilisiert, so dass das Pigment am Ende schwarz bzw. dunkelbraun erscheint. Seine zwei mutierten Genformen sind unvollständig (b) bzw. unbrauchbar (bl), so dass das Pigment mit einer dezent modifierten Form und Anordnung gebildet wird, die es braun bzw. zimtfarben erscheinen lässt - man spricht auch vom Okulokutanen Albinismus Typ 3 (OCA3).  Es gibt allerdings noch weitere Gene, die unabhängig vom Brown Gen, die TYRP1-Bildung bzw. -Wirkung einschränken und damit zu einem braunen bzw. zimtfarbenen Eumelanin führen (siehe Allel Wb und e) können. TYRP1 spielt bei der Bildung von Phäomelaninen keine Rolle, weshalb das Brown Allel keine Wirkung bei roten Katzen zeigt.

BB schwarz
Bb schwarz (trägt chocolate)
Bbl schwarz (trägt cinnamon)
bb chocolate
bbl chocolate (trägt cinnamon)
blbl cinnamon



C (Colouration)

Dieses Gen produziert ein Enzym (Tyrosinase, kurz TYR), das notwendig für die Bildung von Melaninen ist. Zwei Mutationen dieses Genes produzieren eine Temperatur-sensitive Form der Pigmente (Colour Point), eine weitere ist eine Defekt-Mutationen, die dazu führt, dass keine Farbpigmente gebildet werden können (Albinismus - nicht mit Leuzismus zu verwechseln). Es gibt das Gerücht einer vierten Genform, die zu einem kompletten Albino mit roten Augen führe - vermutlich beruht das Gerücht aber nur auf unterschiedlichen Beschreibungen der Augenfarbe der bekannten rosa-blass-blauäugigen Albinokatzen.

CC vollpigmentiert
Cc vollpigmentiert (trägt albino)
Ccs vollpigmentiert (trägt point)
Ccb vollpigmentiert (trägt burmese)
cc albino: weißes Fell, rosa Haut und blass rosa-bläuliche Augen.
cscs point (auch als Siam- oder Maskenfaktor bekannt)
cbcb burma point
cbcs tonkanese point (auch als mink bekannt)
csc point (trägt albino)
cbc burma point (trägt albino)



D (Dense)

Das Produkt dieses Genes ist für den Transport der Pigmentträger zuständig, die die Pigmente verpackt von den Melanozyten in den Haarschaft führen. Die rezessive Genform ist dazu nur noch eingeschränkt in der Lage, weshalb das Haar am Ende weniger dicht pigmentiert ist. Dies bewirkt, dass eine schwarze Katze blau (grau) aussieht bzw. eine rote Katze creme, eine amber amber-light, eine chocolate lilac und eine cinnamon fawn.

DD non-dilute
Dd non-dilute (trägt dilute)
dd dilute



Dm (Dilute modifier)

Dieses Modifier-Gen beeinflusst das Dense-Gen und führt in seiner mutierten Form zu einer noch stärkeren Verdünnung. Dadurch sieht eine blaue Katze caramel, eine cremefarbene apricot, eine lilacfarbene taupe und eine fawnfarbene fawn-caramelized aus. Bei Katzen ohne Dilution zeigt das Gen keine Wirkung. Diesen Modifier gibt es bei der DLH nicht.

DmDm verdünnt modifiziert
Dmdm verdünnt modifiziert (trägt non-dilution modifier)
dmdm nicht verdünnt modifiziert



E (Extension)

Das Extension Gen ist am Bau von Rezeptoren (Mc1-Rezeptoren) beteiligt, die die Produktion von Eumelanin steuern. Ohne diese Rezeptoren, bzw. ohne ein Signal von diesen Rezeptoren, würde standardmäßig Phäomelanin produziert werden. Bei der mutierten Genform e werden diese Rezeptoren fehlerhaft produziert, so dass die Produktion von Eumelanin nur eingeschränkt oder bei agoutis auch völlig verhindert ist. Diese Genmutation taucht offiziell nur bei Norwegischen Waldkatzen auf - ist aber dennoch, anders als anfangs vermutet, älter als die Rasse selbst. Es wird spekuliert, dass das rote "golden tabby" bei Waldkatzen ebenso auf eine oder mehre Mutationen des MC1R Genes zurückzuführen ist.

EE nicht amber
Ee nicht amber (trägt amber)
ee amber



I (Inhibitor)

Das Inhibitor Gen kodiert einen Stoff, der notwendig dafür ist, dass in bestimmten Haarwachstumsphasen Pigment gebildet werden kann.  Dies betrifft die letzte Haarwachstumsphase und diejenigen Phasen, in denen helles Pigment gebildet werden soll. Neben der Wildgenform ist bislang eine weitere Genform bekannt, die dazu führt, dass in eben jenen Phasen nahezu kein Pigment gebildet wird; das Haar ist dort grau bis hellgrau. Bei sonst einfarbigen Katzen (d.h. eumelanistische Katzen ohne Agouti) bewirkt das, dass das Fell zum Haaransatz hin heller als üblich ist - das Haar getigerter Katzen ist abwechselnd normal-pigemtiert und hellgrau, was bei eumelanistischen Katzen zu einem silbrigen Eindruck führt. Je länger die weiter die hellen Bänder sind, desto heller ist die silberne Katze (siehe hypothetisches Wb-Gen).

II silber
Ii Silber (mischerbig)
ii normale Pigmentierung



Mc (Mackerel)

Das funktionierende Mackerel-Gen (Taqpep-Gen) führt u.a. anderem dazu, dass die Katze ein "makrelenartiges" Tigermuster besitzt (mackerel). Die defekte, rezessive Genform mc ist dahingegen dazu nicht in der Lage und so wird die Musterung spiralenförmig "aufschwemmt" (blotched) gebildet. Für das Gen lassen sich drei unterschiedliche Schreibweisen finden, wobei die im deutschsprachigen Raum verbreitestete nach der "Genetik-Rechtschreibung" die falsche ist, nämlich TmTm, Tmtb & tbtb. Korrekerweise müssen hier die Buchstaben m und b nach dem t hochgestellt sein oder weggelassen werden - das T soll dabei für Tabby stehen. Auch relativ häufig - und an sich am treffensten, da das Gen keinen Einfluss darauf hat, ob die Katze nun gemustert ist oder nicht - findet man die Abkürzung Mc (mackerel) und mc (nicht-mackerel, also blotched).

McMc (McMc oder TmTm) mackerel
Mcmc (Tmtb oder Mcmc) mackerel (trägt blotched, Musterung ist teils in Tupfen aufgelöst)
mcmc (tbtb oder tt) blotched (auch classic genannt)



O (Orange)

Das Orange-Gen verhindert in seiner mutierten Form  jegliche Produktion von Eumelanin, so dass ausschließlich Phäomelanin produziert werden kann. Demnach zeigen mit dieser Genform weder das non-agouti, noch das Amber oder Brown-Gen eine Wirkung. Das Gen liegt auf dem X-Chromosom und führt bei Mischerbigkeit (nur bei Kätzinnen möglich, da Kater nur ein X Chromosom besitzen) zur Schildpatt (Tortie) Zeichnung - das Gen wird daher auch oft mit einem X bzw. Xo abgekürzt. Red tabbies haben im Gegensatz zu red solids in der Regel ein weißes Kinn und weiße Ringe um die Augen - es gibt allerdings vereinzelt ausgewachsene red tabbies mit einer sehr starken Pigmentierung, wodurch dieses Agouti-Indiz verloren geht.

OO (XoXo) rote Katze
OY (XoY) roter Kater
Oo (Xox) Tortie Katze
oo (xx) nicht-rote Katze
oY (xy) nicht-roter Kater



Rf (Roufism)

Das Rufismus-Gen ist ein hypothetisches Gen bzw. eine Gengruppe. Das Produkt dieses Gens bzw. die Produkte dieser Gene pushen die Produktion von roten Pigmenten, was zu röteren tabbies führt und z.B. auch die intensiv roten "golden tabbies" und sehr warmen black tabbies in manchen Linien unterschiedlichster Rassen und Hauskatzen erklären kann.

RfRf kein Rufismus, sehr kühle Farben
Rfrf leichter Rufismus
rfrf starker Rufismus



S (White Piebald Spotting)

Das Scheckungsgen bewirkt einen abgeschwächten Leuzismus. Es hindert pigmentbildende Zellen daran, sich vollständig über den Körper mittels Teilung zu verteilen, wodurch die ausbleibenden Körperregionen nur unpigmentiertes (weißes) Haar bilden können . Eine Katze mit dem Scheckungsgen S muss allerdings nicht zwangsläufig weiße Flecken zeigen. Andersrum haben auch viele black und black tabby Katzen einen kleinen weißen Fleck auf der Brust, ohne aber das Scheckungsgen zu tragen. Es wird spekuliert, dass das Spotting Gen 4 Allele besitzt und zwar s (non-spotted), S (spotted), Sp (particolor) und sb (birman). Das Gen hat außerdem Auswirkungen auf die Farbverteilung bei Schildpatt Kätzinnen.

SS Scheckungsweiß (oft Van- oder Harlekin-Zeichnung)
Ss Scheckungsweiß (meist geringerer Weißanteil)
ss keine weißen Flecken



Sp (Spotted Tabby)

Das Spotted Gen ist ein hypothetisches Gen, das bedeutet, dessen Existenz wird auf Grund von Beobachtungen angenommen, ist aber nicht bewiesen. Es soll eine Tupf-Zeichnung bewirken (siehe Egyptian Mau und Bengal). Das Gen ist auch als "Ts" bzw. "Ts" bekannt - dies beruht auf der früheren und mittlerweile widerlegten Annahme, Spotted sei ein Allel des Tabby Locus.

SpSp (TsTs) spotted
Spsp (Tsts) spotted (mischerbig)
spsp (tsts) nicht spotted (normale tabby Zeichnung)



Ti (Ticked)

Der Name dieses Gens ist leicht verwirrend, da der Ticked-Locus ansich nichts mit dem Ticking (die Bänderung) der Haare zu tun hat. Die Wirkung des Ticked Gens ist aber nur bei Agoutis bzw. roten Katzen sichtbar, es blockiert nämlich ausgehend von den Flanken die Bildung der Tabby-Musterung, so dass an diesen Stellen nur das übliche getickte Haar zu sehen ist. Anders als anfangs vermutet, liegt dieses Allel auf einem separaten Locus als das Mackerel/Tabby Gen, so dass die weit verbreitete Schreibweise TaTm nicht korrekt ist, sondern je nachdem Mcmc Titi, McMc Titi bzw. mcmc Titi lauten müsste.  Das Ticked-Gen ist teil-epistatisch, das heißt, es blockiert die Bildung des Tabby-Musters stärker, wenn es reinerbig vorliegt. Für ein komplettes Fehlen der Musterung sind noch weitere, nicht weiters bekannte/benannte Modifier-Gene notwendig.

TiTi (TaTa) ticked (starkes Verschwinden, nahezu keine Zeichnung sichtbar)
Titi (Tata) ticked (Zeichnung an Beinen und Schwanz deutlich sichtbar. Auch teils an den Flanken.)
titi (tata) nicht ticked (normale tabby oder spotted Zeichnung)



W (White)

Dieses Gen bildet ein Protein, das für die Auswanderung der Melanoblasten (das sind die Pigment-bildende Zellen) maßgeblich ist. Die mutierte und dominante Form dieses Genes kann dieses Protein nicht bilden, wodurch es zu einem vollständigen Leuzismus kommt (das heißt, es Fehlen jene Pigment-bildenen Zellen). Das bedeutet, egal welche anderen Farbgene auch vorliegen mögen, trägt die Katze mindestens eines dieser mutierten Genform, ist ihr Fell stets komplett weiß und ihre Haut rosa. Im Gegensatz zu albinistischen Tieren sind die Augen von leuzistischen Tieren immer mindestens blau, wenn nicht sogar normal pigmentiert (d.h. gelb oder grün) - auch im Innenohr befinden sich oftmals noch pigmentbildende Zellen. Das liegt daran, dass die Augen und das Innenohr am nächsten mit der Neuralleiste verbunden sind, wo die "Ur-Melanoblasten" gebildet werden. Trotzdem leiden viele weiße Katzen (insbesondere blauäugige) unter Taubheit und Sehstörungen, weshalb die Verpaarung zweier leuzistischer Tiere (white x white oder white x weiß-gescheckt) seitens Tierschutzgesetz in Deutschland verboten ist.

WW weiße
Ww weiß (mischerbig)
ww nicht weiß



Wb (Wide band)

Das wide band Gen ist ein hypotethisches Gen, d.h. dessen Existenz wurde noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen oder widerlegt, bietet aber eine mögliche genetische Erklärung für den golden-Farbschlag an: Es vergrößert nach der gängigen Hypothese die hellen Bänder im Agoutihaar, indem es die Wirkung des Agouti Gens verstärkt bzw. verlängert. Dies führt in Verbindung mit dem Inhibitor Gen zu verschieden stark ausgeprägten Silber Abstufungen (shaded, chinchilla) und abgekoppelt davon zu golden tabby. Als Modifier des Agouti-Gens zeigt es keine Auswirkung bei non-agouti Tieren. Durch Farbkreuzungen hat man mittlerweile festgestellt, dass dieses hypothetische Gen nicht alleine für den klassischen golden Farbschlag verantwortlich sein kann, wie man ihn vor allem aus der Perser und Briten-Zucht kennt. Das bedeutet, Rufismus und weitere Agouti-Modifier, als auch das Vorhandensein einer non-agouti Genform haben Auswirkung auf golden.

Da rote Katzen durch die fehlenden dunklen Bänder ein kontrastarmes Agouti-Haar besitzen, machen sich bei ihnen geweitete helle Bänder kaum bemerkbar,  weshalb es offiziell keine red golden tabbies gibt. Eine teilweise Auflösung der Musterung und ein heller wirkendes (an silber erinnerntes) Fell müsste nach der Wb-Theorie aber auch dort festellbar sein.

WbWb wide band (weite helle Bänder)
Wbwb wide band (weitere helle Bänder als üblich)
wbwb nicht wide band (normal weite Bänder)

 


 

Lesehilfe


Den meisten dürfte bereits aufgefallen sein, dass die einzelnen Gene im Genotyp stets alphabetisch aufgelistet werden. Die Farbbezeichnung kann man aber natürlich nicht in dieser Reihenfolge herauslesen. Nun, rein theoretisch braucht man das auch gar nicht tun, da in den meisten Fällen die Farbbezeichnung sowieso daneben steht - allerdings zeigt die Praxis, dass die Farbbezeichnung nicht immer das selbe wie der Genotyp sagt. Dies kann mehrere Gründe haben, z.B. dass eine Katze augenscheinlich nach einem bestimmten Farbschlag aussieht und dieser auch im Stammbaum steht, später allerdings (durch Gentests oder Nachwuchs) heraus kommt, dass die Katze tatsächlich eine Tortie ist, Scheckungsweiß oder das Wide Band Allel trägt.

Nehmen wir also noch einmal unser nettes black tabby mc. als Beispiel und schauen uns folgendes buntes Schaubild an:

  

Es mag nun auf den ersten Blick recht psychedelisch wirken, aber wir brauchen den Linien auch gar nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Oben sehen wir den Genotyp und unten, wenn man sich die Klammern wegdenkt, die Farbbezeichnung black tabby mackerel. Anhand der Farben (und Linien) sollte erkennbar sein, dass wir in folgender Reihenfolge lesen: W, O + D + Dm, I + Wb, A, Mc, Ti, C, S. Kreuz und quer also - man brauch es aber nur ein paar Mal üben, dann genügt auch schon ein kurzer Blick auf den Genotyp-Code, um ihn zu übersetzen.

Folgende Liste mit Beispielen eignet sich zur Übung:


Beispiele

Aa BB CC dd Ii mcmc Oo ss blue silver torbie cl. (mischerbig silbern, trägt non-agouti)
aa BB CC Dd II Mcmc oo SS Wbwb black smoke /white (eigentlich silver shaded tabby mc, trägt blotched und dilute)
AA BB CC DD ii mcmc OO Ss red tabby cl. /white (mischerbiges Scheckungsweiß)
aa BB CC Dd ii Mcmc Oo ss black tortie (eigentlich tabby mc, trägt blotched und dilute)
Aa BB CC dd Ii McMc oo ss blue silver tabby mc. (mischerbig silbern, trägt non-agouti)
Aa bb CC dd ii McMc oo ss lilac tabby mc. (trägt non-agouti)
AA BB CC Dd ii Mcmc oo Ss Wbwb black golden tabby mc. /white (trägt dilute & blotched)
aa BB CC DD ii mcmc OO Ss red /white (trotz reinerbig non-agouti wird die Katze vermutlich farblich nicht von unserer red tabby cl. /white von oben zu unterscheiden sein.)
AA Bb Ccs dd ii mcmc oo SS blue tabby cl. /white (trägt point & chocolate)
AA blbl CC DD ii mcmc oo Ss cinnamon tabby cl. /white
AA BB CC DD ii McMc oo ss Ww white
Aa BB CC dd Dmdm ii mcmc oo Titi caramel tabby cl. ticked (mischerbig ticked & caramel, trägt non-agouti)
AA BB cscs  DD ii Mcmc oo ss ww seal tabby mc. point (trägt blotched)